Der Umbau - vom Auto zum Campervan
Gekauft habe ich Carl am 20.06.2017, komplett fertig war er erst kurz vor dem Start meiner Reise am 25.04.2018. Der Umbau hat natürlich keine 10 Monate gedauert, dennoch war es gut so viel Zeit zu haben, um sich Gedanken über den Ausbau und die Umsetzung von Kleinigkeiten zu machen.
Wenn das ganze etwas schneller gehen muss und man selbst bzw. seine Helferlein nicht besonders handwerklich begabt sind, ist auch der professionelle Umbau durch ein Unternehmen möglich. Diese haben wirklich effiziente und praktische Lösungen im Repertoire, wirklich schön fand ich aber keine davon. Hinzu kam der finanzielle Aspekt. Das Ganze hat natürlich seinen Preis.
Ich entschied mich also für die DIY - Variante. Nach der Erstellung zahlreicher Pinterest- Pinnwänden und dem Durchforsten endloser Blogeinträge hatte ich eine grobe Idee im Kopf. Ich wollte ein Bett, das ich mit wenigen Handgriffen zur Sitzbank umbauen konnte und einen passenden Klapptisch. Ständig rumliegen fand ich nämlich doof. Außerdem wollte ich sitzend, im Trockenen, essen und Fotos bearbeiten können. Dazu später mehr.
Als erstes musste eine Basis geschaffen werden. Die hinteren Sitze und der Himmel des Caddys mussten weichen.
Da die Decke nur mit Dübeln befestigt ist, war das ein Kinderspiel. Lediglich der Ausbau der Deckenlampe war für mich, trotz meines ehemaligen Hör-mal-wer-da-hämmert-Fan-Daseins, etwas tricky. (Zu zweit sollte das weitaus einfacher funktionieren sein, da man die Decke dann nicht auf seinem Kopf balancieren muss. Sah aber bestimmt witzig aus.) Der neue Himmel sollte aus Multiplex-Platte hergestellt werden, zum einen weil daran die Gardinenschienen befestigt werden konnten, zum anderen weil Holz einfach hübscher aussieht als hellgraue Pappe.
Praktischerweise hatte ich nun eine Schablone für die neue Deckenkonstruktion. Aufzeichnen und aussägen, das sollte doch nicht so schwer sein..
..wenn man weiß, was man macht. Eine Stichsäge gab es im Keller, also los. Schutzbrille! Jaaaanz wichtig! Safety first!
Bisschen schleifen und feilen. Jop, ganz passabel. Bevor der neue Himmel befestigt wurde, habe ich an die Decke flächendeckend, selbstklebende Dämmmatten geklebt. Ob mein Versuch einer Isolierung wirklich was gebracht hat, weiß ich zwar bis heute nicht. Der gute Wille war aber da.
Nach der Decke ging es an den Boden. Hierzu verwendete ich eine Siebdruckplatte. Diese hat eine wasserabweisende Beschichtung, wodurch sie zusätzlich relativ rutschfest ist. PVC-Kleber drauf und den gewissenhaft ausgewählten PVC-Belag festkleben. Genau wie die Rückseite des Himmels, habe ich auch diese Platte mit Dämmmatten beklebt.
Als allerwichtigster Schritt wurde sogleich die erste Lichterkette angebracht. Zur fancy Innendekoration aber wann anders mehr.
Die Kunststoff-Innenverkleidung des Caddys hätte ich ausbauen können, hab ich aber aus praktischen Gründen und wegen der Einfachheit nicht. Außerdem diente sie dazu einige Elemente zu befestigen.
Das Umklappbett und den Einhängetisch habe ich gemeinsam mit Verwandten gebaut. Hinzu kam dann noch die ausfahrbare Küchenzeile mit Zwei-Flammen-Gaskocher, Boxen zum Verstauen von Geschirr und Lebensmitteln und der Magic-Gewürz-Kiste (Gewürze machen alles besser!).
Seit knapp vier Wochen bin ich nun auf Tour und ich muss sagen, das haben wir ganz schön gut hingekriegt! Alles funktioniert, der Himmel (also der aus dem Auto) ist mir noch nicht auf den Kopf gefallen (der andere auch nicht) und meine Küche kocht. Fast von alleine, wenn da nicht das nervige Geschirr spülen wäre. Ein Hoch auf die heimische Spülmaschine! Ich habe dich noch nie so vermisst.
Wenn es das nächste Mal regnet und ich ein Café mit Wifi und gutem Kuchen finde, werde ich über die Innendeko schnacken. Mein Lieblingsthema!
Bis dahin,
Küsschen aufs Nüsschen :)