Welcome to Lapland

Unter diesem Motto standen die nächsten Wochen meines Skandinavien Trips. Auch wenn mir immer noch nicht ganz klar ist, was nun wirklich zu Lappland gehört und was nicht. Wie auch immer. Die ersten Juni Tage verbrachte ich im Norden Norwegens. Senja und die Lyngen Alpen standen auf dem Plan. Für knapp zwei Wochen bekam ich Besuch von einem guten Freund aus Finnland. Das alleine Reisen wurde somit kurzzeitig unterbrochen und ein bisschen Gesellschaft tat mir nach den verregneten Tagen wirklich gut. Zu zweit über das schlechte Wetter jammern macht nämlich mehr Spaß. Häufig war es kaum wärmer als 0 Grad, ab und zu gab es Schnee (ja, im Juni) und vom stundenlangen Regengeprassel auf dem Dach fang ich gar nicht erst an zu berichten. Und bitte, erzählt mir nicht, dass es kein schlechtes Wetter gibt, wenn man die richtige Kleidung hat. Blabla. Knapp drei Wochen grauer Himmel können ganz schön deprimierend sein, die vereinzelten Sonnenmomente sind dafür umso erheiternder. 

Nach genau 40 Tagen verließen wir mein allerliebstes Norwegen und überquerten die Grenze nach Finnland. Plötzlich hatten die Straßen sehr, sehr seltsame Namen. ÄÄ, öö, üü, ii. Komische Sprache. Ich verstand nur Bahnhof. Viel dramatischer als das, waren aber unsere neuen Freunde. Mücken. Üüüüüberall Mücken. Meine heiligen Wanderführer hatten mich bereits im Vorfeld darüber aufgeklärt und ich mich mit Anti-Moskito-Sprays aller Art und einem schicken Imkerhütchen eingedeckt. Theoretisch war ich also allerbesten vorbereitet. Praktisch fand die neuen Zeitgenossen jedoch nicht sehr erfreulich. 

Seltsame Buchstabenkombinationen und fiese Mitbewohner konnten aber nicht alles sein, was Finnland vorzuweisen hat. Da war ich mir sicher. Geplant war eine Drei-Tages-Wanderung durch die Muotkatunturi wilderness area. Uhh, wilderness area, richtig gehört. 

Nach einer 15 km Wanderung durch finnisches Fjell platzierten wir unser Zelt auf dem Gipfel. Im Regen. Gegen 4 Uhr musste ich das kleine Eigenheim notgedrungen für einen kleinen Moment verlassen. Wir befanden uns mitten in den Wolken, alles war weiß, es war windig und kalt. Schnell, schnell zurück in den Schlafsack. Vielleicht wird's ja noch besser. Nein, wurde es nicht. Den Plan über die Bergrücken weiter zu wandern, mussten wir wetterbedingt verwerfen und latschten dementsprechend enttäuscht den selben Weg vom Vortag zurück. Der Wettergott meinte es besonders gut mit uns und schenkte uns für die vollen 15 Kilometer Regen. Dementsprechend nass kamen wir am Auto an. Auch wenn ich einen Sonnenaufgang schön gefunden hätte, irgendwie hatte das schlechte Wetter was. Some people feel the rain. Others just get wet. (Meistens gehör ich zu denen, die einfach nur nass werden.) 

Am Tag darauf fuhren wir zum Urho-Kekonnen-Nationalpark. Der versprochene Sonnenaufgang blieb leider wieder aus. Schön war es trotzdem. Insbesondere wegen der Rentiere und den Falafel-Wraps. 

Die darauffolgenden Tage verbrachte ich, wieder alleinreisend, in Schweden. Dazu mehr beim nächsten Mal! 

Allerliebste Grüße und wie immer ein Küsschen aufs Nüsschen!

(A big kiitos goes to Leo Brinkmann. Thanks for the amazing photos. Such a talented photographer! )